Häufige Fragen

Können die Schüler der FSP in der „wirklichen Welt“ überleben?!
Na klar, die sind doch nicht isoliert. Alle Kinder kommen mit vielfältigen sozialen Bindungen aus der Zeit vor der Einschulung oder dem Übergang auf unsere weiterführende Schule  zu uns. In den Familienstrukturen, durch Freundschaften, die bleiben oder neu entstehen, knüpft jedes Kind sein eigenes Beziehungsnetz innerhalb und außerhalb der Schule. Bedingt durch den Schultag von 9 bis 16 Uhr liegt realistischerweise der Schwerpunkt der Freundschaften der Kinder nach und nach in der Schule.
Der Kontakt mit anderen Umgebungen bleibt trotzdem erhalten. Einige Kinder besuchen Sportvereine, Musikschulen etc. Angebote der Schule (Sport, Schwimmen, Exkursionen, Schulfahrten) finden in der näheren und weiteren Umgebung der Schule statt. Da die Kinder in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden und sich in der Gemeinschaft der Schule aufgehoben fühlen können, legt die Schulzeit an der Freie Schule Pankow ihnen keine Steine in den Weg, was die Gestaltung zukünftiger sozialer Beziehungen betrifft.
Ältere Schülerinnen und Schüler berichten immer wieder, wie ihnen die Atmosphäre der Schule die Weiterentwicklung von Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein ermöglicht hat, wovon sie an den weiterführenden Schulen profitieren. Unsere ehemaligen Schüler werden u.a. für ihre hohe soziale Kompetenz und ihr Selbstbewusstsein geschätzt. Leistungsanforderungen und Zensuren empfinden sie später eher als Herausforderung. Was sie vermissen, ist die offene und freundliche Lernatmosphäre ihrer frühen „freien” Schuljahre.

 

Ist die Freie Schule Pankow für alle Kinder geeignet?

Grundsätzlich ist die Freie Schule Pankow für alle Kinder geeignet. Allerdings kommt unsere kleine Gemeinschaft recht schnell an ihre Grenzen bei starken Verhaltensauffälligkeiten, da wir keine Therapieeinrichtung sind. Wir bemühen uns während des Aufnahmeverfahrens deutlich zu machen, was wir leisten können und womit wir überfordert sind.

Kinder, die von Beginn an an der Freie Schule Pankow sind, bewegen sich anders durch unseren Schulalltag als Quereinsteiger. So heißen bei uns Kinder, die bereits an anderen Schulen waren und aus unterschiedlichen Gründen an unsere Schule wechseln. Oftmals probieren diese Kinder viele, auch störende, Sachen aus, um zu testen, ob wir wirklich so anders sind und wie wir reagieren. Oder die Kinder ziehen sich für längere Zeit aus allen Lernverabredungen mit Erwachsenen zurück und spielen ausgiebig. Wenn der Kontakt zwischen Schule und Eltern während dieser Phase gut ist, bleiben die Kinder i.d.R. an der Schule. Manchmal aber reicht die Geduld der Eltern nicht aus – und die Kinder wechseln zu einer anderen Schule.

 

Haben die Kinder Hausaufgaben?

Nein. Der Schultag von 8.30 bis 16 Uhr ist lang genug, da haben die Kinder und Jugendlichen das Recht, sich nach der Schule mit anderen Dingen zu beschäftigen. Tages- oder Wochenaufgaben erledigen die Kinder/ Jugendlichen während des Schultages, z.B. in den Freiarbeitszeiten.

 

Gibt es Leistungskontrollen und Zensuren an der Freien Schule Pankow?

Jein. Wir sind verpflichtet den Jugendlichen ab der 9. Klasse ein Ziffernzeugnis auszustellen, so wie allen Schülerinnen und Schülern, die unsere Schule verlassen. Für alle anderen gilt: Es gibt keine Zensuren an unserer Schule.
Rückmeldungen über ihr Lernen geben sich die Kinder und Jugendlichen unmittelbar gegenseitig. Auch die Lehrer*innen reflektieren regelmäßig in Gruppen- oder Einzelgesprächen (z.B. Coachinggespräche, Halbjahresgespräche) das Lernen der Kinder und Jugendlichen. Zum Schuljahresende erhält jedes Kind einen persönlichen Jahresbrief. In Aufführungen, Präsentationen, Lesungen und Vorträgen stellen die Kinder mehrmals im Schuljahr ihre Arbeitsergebnisse vor. Zu den Präsentationswochen sind unsere Eltern auch immer herzlich eingeladen.

 

Bietet die Freie Schule Pankow ausreichende Bildung?

Das „Herz” der Pädagogik unserer Schule sind Selbstbewusstsein, Gemeinschaft, Freiwilligkeit und Vertrauen.

Die Kinder entscheiden selbst, wann sie etwas lernen wollen.
Die Erwachsenen (Eltern, Lehrer, Erzieher, Spezialkräfte…) stellen den dafür erforderlichen Raum oder Rahmen zur Verfügung:

  • Liebe zu den Kindern,
  • Vertrauen in die Fähigkeiten der Kinder,
  • solide Ausbildungen, die zum Lehren und zur Wissensvermittlung befähigen,
  • Teamfähigkeit,
  • Geduld,
  • Schaffen einer lebendigen und einladenden Atmosphäre an der Schule,
  • Struktur.

Wir verstehen unsere Schule nicht als Eliteschule, sondern als ganz normale Schule, die versucht, dem einzelnen Kind gerecht zu werden. Unsere Schulgröße ermöglicht dem pädagogischen Team einen guten Kontakt zu allen Kindern, da es täglich vielfältige gemeinsame Begegnungen gibt. Kinder können sich Erwachsene ihres Vertrauens auswählen, mit denen sie an den sie interessierenden Themen arbeiten.

Von Beginn an lernen die Kinder bei uns, für ihren Lernprozess Verantwortung zu übernehmen und zunehmend selbstständiger zu arbeiten. Nach unserem Verständnis bietet unsere Schule eine ausreichende Bildung an.

 

Kann mein Kind an der Schule einen Abschluss machen?

Ja, wir bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, BBR, eBBR und MSA bei uns zu absolvieren. Der Abschluss ist gleichwertig mit einem Abschluss an einer staatlichen Schule. Für das Abitur müssen die Jugendlichen an eine weiterführende Schule wechseln. Dafür kooperieren wir mit der Anna-Freud-Oberschule im Wedding.